Unsere Hand ist ein wertvolles und unverzichtbares »Werkzeug«. Kleine Einschränkungen oder Beschwerden haben eine große Auswirkung in Alltag und Berufsleben.
Die Hände ruhen nie, sind ständig in Gebrauch und werden stets beansprucht. Handbeschwerden entstehen häufig durch Veranlagung, einseitige Überanstrengung oder Verletzungen.
Es gibt einige sehr häufige Erkrankungen an der Hand, die wir in unserer Praxis regelmäßig behandeln und so eine gute Routine und viel Erfahrung besitzen.
Am Übergang vom Unterarm zur Hand befindet sich der Karpaltunnel. Durch diesen verlaufen die Sehnen der Finger sowie der Medianusnerv. Der Nerv kann an dieser Stelle komprimiert werden, wodurch er seine Funktion verlieren kann. Das führt je nach Ausprägung zu einem Taubheitsgefühl, zu einem elektrisierenden Kribbeln und zu Schmerzen.
Konservative Therapien
Manchmal führt eine Schienenbehandlung in der Nacht zu einer Beruhigung. Die Beschwerden können abklingen, der Nerv erholt sich wieder.
Operative Therapien
Sollten die Beschwerden zunehmen oder gar ein dauerhaftes Taubheitsgefühl entstehen, sollte operiert werden. Dabei wird der Karpaltunnel eröffnet, der Medianusnerv von einem Druck befreit.
Endoskopisch-minimalinvasiv: Im Zuge der Begeisterung für minimalinvasive Operationen wurde auch hierfür eine Operationstechnik entwickelt. Es gab dabei jedoch zu häufig Komplikationen und Verletzungen, daher wird diese Technik nicht mehr empfohlen. Wir haben uns an dieser Methode nie versucht, da sie uns schon immer unsicher erschien.
Am Ellbogen verläuft der Ulnarisnerv vom Oberarm zum Unterarm. In einer Rinne am unteren Oberarm, dem sog. „Musikantenknochen“, können Einengungen zu Funktionseinschränkungen dieses Nervs führen. Das macht sich in einem Taubheitsgefühl und /oder Schmerzen am Klein- und Ringfinger bemerkbar.
Konservative Therapien
Wie beim Karpaltunnelsyndrom kann eine Schienenruhigstellung des Oberarmes hilfreich sein. Wenn das Taubheitsgefühl sehr stark wird oder nicht mehr abklingt, sollte operiert werden.
Operative Therapien
Der Nerv wird am Ellenbogen aus der Rinne befreit. Manchmal sind Verknöcherungen oder Zysten für die Einklemmung und den Druck verantwortlich, diese werden abgetragen. Gelegentlich wird der Nerv auch auf die Vorderseite des Ellenbogens verlagert.
Der Name beschreibt das Problem. In der Bewegung des Fingers kann es zu einem plötzlichen Widerstand kommen. Die Bewegung stoppt, es muss mehr Kraft verwendet werden, um diese Blockade zu überwinden und den Finger zu strecken. Das ist mitunter sehr schmerzhaft. Selbst Säuglinge können davon betroffen sein.
Konservative Therapien
Ist die Ursache eine Überlastung der Finger, muss diese Tätigkeit pausiert werden. Man kann auch das Areal an der Handinnenfläche kühlen oder entzündungshemmende Tabletten einnehmen. Ausnahmsweise kann auch eine Cortisonspritze verabreicht werden.
Operative Therapien
Die Operation besteht aus einer Eröffnung der Sehnenscheide an der Beugeseite der Hand. Es wird die Gleitfähigkeit der Sehne wiederhergestellt. Dazu wird ein kleiner Hautschnitt an der Handinnenfläche gemacht.
Eine Variante des Schnappfingers. Betroffen sind Sehnen, die durch Sehnenfächer am Handgelenk geführt werden. Die Sehnenscheidenentzündung ist dann sehr schmerzhaft. Betroffen sind v.a. die beiden Sehnen, die den Daumen strecken und an der gelenknahen Speiche verlaufen.
Konservative Therapien
Die konservative Therapie ist oft nicht erfolgreich. Sie besteht aus einer Ruhigstellung des Handgelenkes mittels Schiene.
Operative Therapien
Die beiden Sehnen am Daumen werden befreit, indem die sehr feste und einengende Sehnenscheide eröffnet wird. Diese wird etwas anders wieder zusammengenäht und verschlossen, damit die Sehnen viel mehr Platz haben, aber auch noch gut gleiten können.
Konservative Therapien
Konservative Behandlungsmöglichkeiten gibt es faktisch nicht. Es gibt Versuche, durch eine Röntgenbestrahlung das Fortschreiten der Veränderung zu verzögern. Man kann regelmäßig Dehnungsübungen der Finger durchführen, um der Verkrümmung der Finger entgegenzuwirken.
Operative Therapien
Eine Operation ist immer dann sinnvoll, wenn die Verkrümmung der Finger einschränkend wird. Hierbei wird die Narbenplatte, die sich direkt im Unterhautgewebe befindet, entfernt. Die Operation an der Handinnenfläche ist aufwändig, da sich hier auch die Nerven und Blutgefäße befinden. Sie muss daher in einer Blutsperre durchgeführt werden, damit das Operationsgebiet gut einsehbar ist. Wir führen diese Operationen häufig durch und haben damit große Erfahrung.
Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto größer wird das Operationsgebiet. Die Nachbehandlung verlängert sich entsprechend, eine Dauer von 3 – 4 Wochen ist möglich.
Es handelt sich um eine Arthrose / Gelenkabnutzung im Daumensattelgelenk und ist häufig vererbt. Das Krankheitsbild besteht aus Schmerzen am Daumen bei jeglicher Belastung. Typisch ist der Schmerz beim Auswringen oder beim Öffnen von Schraubverschlüssen.
Konservative Therapien
Arthrose bedeutet Abnutzung der Knorpelschicht im Gelenk. Der abgenutzte Knorpel kann leider nicht mehr erneuert werden. Die konservative Behandlung ist in erster Linie auf die Symptombehandlung, sprich Schmerzbehandlung, ausgerichtet. Es wird empfohlen in der akuten Schmerzphase ganz konsequent über vier Wochen tagsüber eine Daumenschiene zu tragen.
Operative Therapien
Überwiegend wird eine Resektion des betreffenden Handwurzelknochens durchgeführt. Die Operationstechnik nach Weilby hat sich in den letzten Jahren etabliert. Ziel ist eine schmerzfreie und gute Funktion des Daumens. Die Ursache der Schmerzen ist ein starkes Reiben der Gelenkflächen gegeneinander. Mit der Operation wird Platz geschaffen, somit haben die Gelenkflächen keinen Kontakt mehr. Über eine Sehnenverlagerung wird der Mittelhandknochen stabilisiert.
Wir führen diese Operation sehr häufig durch. Die Ergebnisse sind sehr gut! Selbst bei noch schwer arbeitenden Personen ist die Funktion sehr zufriedenstellend.
Grundsätzlich können alle Gelenke von Arthrose / Gelenkabnutzung betroffen sein. An den Fingergelenken führt das zu einschränkenden Schmerzen. Diese Beschwerden müssen von einer Rheumaerkrankung abgegrenzt werden. Arthrose bedeutet Abnutzung der Knorpelschicht im Gelenk. Der abgenutzte Knorpel kann leider nicht mehr erneuert werden. Die konservative Behandlung ist in erster Linie auf die Symptombehandlung, sprich Schmerzbehandlung, ausgerichtet.
Konservative Therapien
Sehr wichtig bei der Behandlung der Fingergelenksarthrose sind die eigenen Übungen der Finger. Es stehen zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung, die im Sanitätshaus erworben werden können. Über eine Ringspirale kann beispielsweise die Schwellung der Gelenke reduziert werden. Ziel ist es, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten – dabei ist der Betroffene selbst der wichtigste Behandler. Wir beraten Sie gerne.
Bei sehr starken Entzündungen der Gelenke kann auch eine Röntgenreizbestrahlung Linderung ermöglichen.
Operative Therapien
Die Funktion der einzelnen Gelenke an den Fingern ist sehr unterschiedlich. Je nach Lokalisation und Schweregrad der Arthrose stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.
1. Gelenkprothese: Ein Gelenkersatz, also ein künstliches Gelenk, erlaubt eine gewisse Beweglichkeit des Gelenkes und reduziert die Schmerzen.
2. Gelenkversteifung: An bestimmten Gelenken bewährt sich eine Versteifungsoperation. Diese Technik kann eine gute und feste Greiffunktion bei Schmerzlinderung ermöglichen
Die Handgelenksarthrose ist sehr selten und oft Folge von Knochenbrüchen oder Handgelenksverletzungen. Arthrose bedeutet Abnutzung der Knorpelschicht im Gelenk. Der abgenutzte Knorpel kann leider nicht mehr erneuert werden. Die konservative Behandlung ist in erster Linie auf die Symptombehandlung, sprich Schmerzbehandlung, ausgerichtet.
Konservative Therapien
Die konservative Behandlung ist sehr limitiert. Es stehen verschiedene Schienen zur Auswahl, die in der akuten Schmerzphase getragen werden können. An diesem Gelenk kommen auch Knorpelspritzen zur Anwendung.
Operative Therapien
Eine Operationmöglichkeit mit einem sehr geringen Risiko und einer kurzen Nachbehandlung ist die sogenannte Denervierung. Bei diesem Verfahren werden alle kleinen Nervenverbindungen, die zum Handgelenk führen, unterbrochen. Da es sich um einen kleineren Eingriff handelt, hat er durchaus seine Berechtigung, obwohl die Arthrose selbst nicht behandelt wird. Mit dieser Operation kann eine 90%ige Schmerzverminderung erreicht werden und über viele Jahre die Funktion des Handgelenkes erhalten bleiben.
Weitaus aufwendiger sind Operationen, bei denen das Gelenk teilweise oder ganz versteift wird. Diese Eingriffe werden üblicherweise unter stationären Bedingungen durchgeführt, eine ambulante Operation bietet sich nicht an. Wir beraten Sie hier gerne über verschiedene Techniken.
Bei einem Sturz auf den ausgestreckten Daumen oder nach einer starken Verdrehung des Daumens kann es zu einer schweren Kapsel-Bandverletzung kommen. Diese muss unbedingt erkannt und operativ versorgt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.
Konservative Therapien
Eine konservative Behandlung ist nur selten möglich. Meist ist das Band nicht nur abgerissen, sondern hat sich verlagert und liegt von seinem Ursprung „weit“ entfernt. Eine stabile Einheilung ist da nicht möglich. Unter bestimmten Umständen reicht aber eine reine Schienenbehandlung aus.
Operative Therapien
Operationen sind häufig notwendig, wenn die Stabilität wiederhergestellt werden soll. Die Operation kann in einer Armbetäubung durchgeführt werden. Das gerissene Band wird wieder an seinen Ansatz gelegt und dort am Knochen fixiert. Hierfür wird eine sehr kräftige Naht benötigt, um ein erneutes Ausreißen zu verhindern. Anschließend wird eine Ruhigstellung in einer Daumenschiene über 4 Wochen nötig.
Früher als “Überbein” bezeichnet, handelt es sich um eine sehr derbe Zyste, in der sich eine geleeartige Flüssigkeit befindet. Ursache ist eine Entzündung, oft durch Überlastung von Gelenken oder Sehnen. Manchmal stehen sie aber auch mit einer besonderen Entzündungsneigung in Verbindung.
Konservative Therapien
Zur Behandlung der lokalen Entzündung ist eine kurzzeitige Entlastung notwendig. Das beinhaltet die Vermeidung von belastenden Tätigkeiten und eine Schienenruhigstellung.
Operative Therapien
Ab einer gewissen Größe und je nach Lokalisation ist ein Ganglion sehr störend. Es kann über eine Operation entfernt werden. Leider wird dabei nicht die Ursache behandelt, es besteht also die Gefahr, dass sich das Ganglion erneut ausbildet
Nach Bagatellverletzungen, aber auch in Folge von Schnittwunden können die Sehnen der Hand verletzt werden. Eine kurzfristige Vorstellung in unserer Sprechstunde ist wichtig, um rechtzeitig die notwendige Behandlung einzuleiten.
Konservative Therapien
Es gibt eine besondere Verletzung, bei der die Strecksehne der Langfinger am letzten Fingerglied abreißt. Oft sind es Bagatellverletzungen. Bei bestimmten Bewegungen, wie typischerweise beim Einschieben des Bettlakens unter die Matratze kann diese Sehne abreißen. Dann gelingt eine zufriedenstellende Abheilung der Sehne über eine Fingerruhigstellung in einer Schiene über 8 Wochen.
Operative Therapien
Bei einer Schnittverletzung mit Sehnendurchtrennung ist eine kurzfristige Operation nötig.. Diese Verletzung muss frühzeitig erkannt werden. Bitte stellen Sie sich zur Sicherheit lieber einmal zu viel bei uns vor. Wir können die Verletzung rasch einschätzen und die weiteren Maßnahmen einleiten.
Wir sind als erfahrene Unfallchirurgen mit der Versorgung von Knochenbrüchen an der Hand vertraut. Ein Bruch muss nicht immer sofort operiert werden. Wichtig für die Erstdiagnose ist eine genaue Röntgendiagnostik.
Konservative Therapien
Alle unverschobenen Knochenbrüche werden zunächst mit einer Schiene stabilisiert. Eine Röntgenkontrolle nach einer Woche ist wichtig, um zu erkennen, ob sich der Bruch nicht doch noch verschiebt. Ist das der Fall, werden wir mit Ihnen die Operationsmöglichkeiten besprechen. Andernfalls schließt sich eine weitere Behandlung in einem Cast an.
Operative Therapien
Bei verschobenen Brüchen oder bei verletzten Gelenkflächen ist eine Operation sinnvoll. An den Fingern kommen sehr kleine Schrauben, Platten oder Drähte zur Anwendung. Das Ziel ist es immer, den Bruch wieder gerade einzurichten und so zu stabilisieren, dass eine frühzeitige Bewegungsfähigkeit möglich wird.
Ärztliche Partnerschaft
Ärztehaus Singen
Kreuzensteinstraße 7
78224 Singen